1000 Jahre Holzheim

1000 Jahre Holzheim

1000 Jahre Holzheim würdig gefeiert
Pressebericht von Adalbert Riehl über die Feier (Donauwörther Zeitung vom 05. Oktober 2007)

Holzheim | arh | 1000 Jahre haben viele Facetten – und entsprechend war die würdige Feier, zu der Holzheim seine Geburtstagsgäste eingeladen hatte. Die südlichste Gemeinde des Landkreises zeigte sich gastfreundlich, das Programm verdiente vom festlichen Empfang über kirchliche und weltliche Feier über den gemütlichen Teil bis zum brillanten Abschluss mit einem Musikfeuerwerk höchste Anerkennung – und die Sonne strahlte ab dem Mittag mit den Gastgebern und Besuchern um die Wette.

Nach dem musikalischen Empfang durch Musikverein und dem Eintrag ins Goldene Buch eröffnete der Festgottesdienst in der Pfarrkirche “Mariä Himmelfahrt” die Feier. Die Ortsvereine mit ihren Fahnenabordnungen und die musikalische Gestaltung hob den festlichen Rahmen zusätzlich. Durch den weltlichen Feiertag konzelebrierte zehn Priester: alle Geistlichen des Katholischen Dekanates mit Dekan Johann Menzinger und Ortspfarrer Geistlichen Rat Josef Wöppel an der Spitze, außerdem Pater Jörg Thiemann (Maria Beinberg – Holzheim feierte gleichzeitig 375 Jahre Wallfahrt dorthin) und Pfarrer Rainer Kuhn (Holzheim bei Neu-Ulm). In seiner Predigt hob Pfarrer Wöppel heraus, was das Dorf Holzheim in Geschichte und Gegenwart ausmacht: “Die Gemeinde ist nicht nur eine Ansammlung von Häusern, sondern die Gemeinschaft der Menschen.” Die Gebäude würde zwar viel aussagen über die 1000 Jahre. Letztlich prägten und prägen aber die Kirche (die die Menschen von der Taufe bis zum Tod begleitet), die Schule, die das Rüstzeug für das Leben gibt und das Elternhaus mit seiner Geborgenheit die Menschen. Das Rathaus stehe für Idealismus im Dienste der Gemeinde. Er forderte – wie Dekan Menzinger im Schlusswort – auf, Menschlichkeit, Miteinander und Zusammenhalt zu leben.

Den Gedenkstein an der Friedhofsmauer, den Pfarrer Wöppel anschließend segnete, wird an das Jubiläumsjahr erinnern. “Zur Vergangenheit stehen, die Gegenwart achten, die Zukunft prägen”, das tut die Gemeinde nach den Worten von Bürgermeister Ruttmann mit der Tafel an zentraler Stelle neben der Mariensäule.

In seiner Begrüßung in der Mehrzweckhalle stellte Gemeindeoberhaupt Ruttmann die Personen(gruppen) vor, die zu dem Festtag beigetragen haben. Die Liste bewies: viele Ehrengäste machten dem Geburtstagskind ihre Aufwartung und Viele haben in einem beeindruckenden Miteinander das Fest in nur gut drei Monaten vorbereitet.

Staatssekretär Georg Schmid überbrachte die Glückwünsche der Staatsregierung und bezeichnete die Urkunde vom Allerheiligentag 1007 als wichtiges Dokument. Wichtig sei auch der Rückblick auf vergangene Zeiten mit Krieg, Not, Elend und die Erkenntnis, in welch glücklichen Zeit wir leben. Kern seien letztlich die Menschen, Vereine, Jung und Alt, die Verantwortung übernehmen. “Aus dem Fest soll eine Kraft entstehen, die weiter wirkt”, wünschte Schmid abschließend.

Landrat-Stellvertreter Franz Oppel stellte die Einigkeit im Jubiläumsdorf am Tag der Deutschen Einheit besonders heraus unter den Schlagworten: Miteinander – Füreinander – Zueinander”. Rains Erster Bürgermeister Gerhard Martin überbrachte mit dem neugeschaffenen und erstmals übergebenen Teller der Verwaltungsgemeinschaft auch die Glückwünsche der weiteren VG-Gemeinden Genderkingen, Münster und Niederschönenfeld.

Fanfaren kündigten Kanzler Eberhard (Josef Mayr) an, der die maßgebliche Urkunde von König Heinrich, gegeben am 1. November 1007 in Frankfurt am Main, in deutscher Übersetzung verlas. Bei der Errichtung des Bistums Bamberg wird der Ort Holzheim mit als Gründungsausstattung gegeben.

In einem beeindruckenden Dialog legten Professor Dr. Wilhelm Liebhart – er lehrt an der Fachhochschule Augsburg – und Landeskonservator Dr. Michael Henker (Haus der Bayerischen Geschichte) die wichtigsten Passagen der Urkunde für den Laien verständlich dar. Sie beleuchteten die Zeit um 1000 in Bayern und im Reich. Dr. Liebhart ging intensiv auf die Person von Heinrich II. ein, der später heilig gesprochen wurde, bei dem Griff nach der Herrschaft im Reich aber gar nicht zimperlich vorging. Das Umfeld der Gründung des Bistums Bamberg – der letzten bayerischen Bistumsgründung – stellte Dr. Henker dar. Ausführlich begründeten sie, dass nur “unser” Holzheim als der genannte Ort in Frage kommt, sei er doch im alten Bayern und an der Peripherie des Donaumooses (Gau Horiwun) gelegen. Geschenkt wurde in der Urkunde alles in Holzheim – Gebäude, Grund, Weide, Jagd, selbst die Menschen (Leibeigenen), vollzogen, so die Historiker, wurde die Urkunde aber nie, weshalb die dafür Verantwortlichen – zumindest nach den Worten des Urkundengebers – mit der ewigen Höllenstrafe büßen müssten.

In kurzen Worten schlossen Bürgermeister Ruttmann und Manfred Arloth (Redakteur) mit der Vorstellung der Jubiläumsschrift, zu der neben den Referenten auch Kreisheimatpfleger Rudolf Wagner beigetragen hat, den Festakt und gaben die “Bühne” frei für den gemütlichen Teil. Die örtliche Percussionsgruppe “Los Manos Flotantes” und die Holzheimer Musikanten, die bis zur abendlichen – hervorragend besuchten – Serenade begleiteten, sorgten für die Umrahmung des Tages. Ein gestiftetes brillantes Musikfeuerwerk schloss den Jubiläumstag mit einem weiteren Highlight ab.

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